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Veranstaltungsradio

Radiomachen schweißt Jung und Alt zusammen

weinwelle.deDie jungen Radiomacher bei Radio Weinwelle in Groß-UmstadtDie jungen Radiomacher bei Radio Weinwelle in Groß-Umstadt

Selbst Radio machen, das begeistert jedes Jahr mehrere hundert junge Leute bei den evangelischen Veranstaltungsradios in Hessen. Eines davon ist Radio Weinwelle in Groß-Umstadt. 70 junge Leute bereiten sich gerade auf den Sendestart am 13. September für das Programm zum Winzerfest vor. Sie lernen Medienkompetenz bei Programmplanung, Moderation und Technik.

Längst gehört Radio Wein-Welle zum festen Bestandteil des Groß-Umstädter Winzerfestes. Seit 2006 geht die Wein-Welle jeweils im Herbst auf Sendung, in diesem Jahr zum zwölften Mal. Vom 13. bis 18. September senden die jungen Radiomacher wieder 144 Stunden live aus seinen Senderäumen im Evangelischen Gemeindehaus. Bevor es ON AIR geht, müssen mehr als einhundert Sendungen vorbereitet werden, Jingles müssen produziert und Interviepartner bestellt werden. Die Rdiomacher freuen sich schon auf die freundlichen Rückmeldungen von vielen Menschen aus der Region Groß-Umstadt. 

Jugendreferent Rainer Volkmar hat das Medienprojekt vor elf Jahren aus der Taufe gehoben, unterstützt vom Medienhaus und von Mitgliedern anderer Veranstaltungsradios aus der Nachbarschaft: „Das Projekt bietet Jugendlichen ab 14 Jahren ganz viele Lernmöglichkeiten, redaktionell , technisch und sozial.“ Für die Jugendlichen sei das eine fast einmalige Chance, vor einem Mikrofon zu sitzen und plötzlich von sehr vielen Menschen gehört zu werden. Volkmar schätzt, dass das Radioprojekt bis jetzt etwa 1000 junge Leute unter 27 Jahren medienpädagogisch angesteckt hat. 

Veranstaltungsradio ist zeitlich und örtlich begrenzt

Seit Mitte der 90er Jahre betreiben mehrere Initiativen im kirchlichen Raum gelegentlich einen Radiosender. „Veranstaltungsradio“ lautet die offizielle Bezeichnung und beschreibt die regionale und zeitliche Begrenzung des ausgestrahlten Radioprogramms. Für einige Tage senden junge und ältere Radiobegeisterte auf einer UKW-Frequenz ein eigenes Programm. Jeder bringt seine Fähigkeiten und besonderen Interessen ein,  bei den eigenen Beiträgen, bei seiner Musikauswahl, bei  Hörspielen oder Live-Übertragungen. Einer macht gerne Interviews, eine andere stellt gerne die Playlist zusammen. Andere bleiben lieber im Hintergrund und haben die Technik im Griff, manche entwickeln sich zum Nachwuchs-Moderator. Einige sind in Medienberufe gegangen.

Damit das Radioprojekt von der Landesanstalt für Privaten Rundfunk in Hessen (LPR) die erforderliche Sendegenehmigung bekommt, muss einige Wochen vor jedem Sendestart ein Antrag eingereicht werden. Die LPR prüft unter anderem, ob das Programm auch medienrechtlich in Ordnung ist. Programmverantwortliche werden benannt und stehen für den Inhalt gerade. Auch bei Radio Wein-Welle war schnell klar, dass hier Erwachsene Verantwortung übernehmen müssen. Sie sitzen mit den Jugendlichen zusammen, stellen ein Sendeschema auf, besprechen Konzepte für die einzelnen Sendungen. Und sie bekommen selbst Lust aufs Radiomachen und übernehmen einzelne Sendebeiträge.

Die Idee der Radiopioniere trägt bis heute

Eines der ersten Veranstaltungsradios in Hessen überhaupt, radio ear, hat das Medienhaus 1996 ins Leben gerufen. Schon ein Jahr später startete Radio ÜKW, die Überwalder Kirchenwelle, die mehrere Nachahmer wie Welle West Wetterau, Radio B 46 und Radio Melibokus begeistert und inspiriert hat. Dieses heißt inzwischen Antenne Bergstraße. Und Radio STARK ist als erstes Hessentagsradio auf Sendung gegangen. Das Medienhaus selbst betreibt seit Jahren ein eigenes Veranstaltungsradio in seiner Hörfunkschule, das Veranstaltungsradio Lux für junge, angehende Journalisten. 

Manch einer aus den Gründungstagen von Radio Wein-Welle ist auch heute noch im zwölften Jahr dabei. In selbstorganisierten Workshops wird Radiowissen an die Neuen weitergegeben. Das müssen nicht nur Jugendliche sein. Auch ältere Semester stoßen zum Lokal-Sender und lassen sich von Teenagern in die Studiotechnik einweisen. Bei Radio Weinwelle reicht das Spektrum der insgesamt 30 Redaktionen vom Morgenmagazin über Live-Übertragungen vom Winzerfest bis hin zur Gruppe der „lustigen Alten“, die aus ihrer Zeit berichten. 

Medienpädagogische Verantwortung

„Evangelische Jugendarbeit sind nicht nur Freizeiten, Jugendleiterschulungen und Jugendgottesdienste, sondern auch solche medienpädagogische Projekte“, ist Rainer Volkmar wichtig. Radio Wein-Welle sei ein tolles Projekt um auch nach außen deutlich zu machen, "dass in der Kirche etwas geht". „Mit der Weinwelle können wir als Kirche in die Öffentlichkeit hineinwirken - und werden wahrgenommen!“ Wie ernst dieses evangelische Radioprojekt genommen wird, zeigt auch die Liste der Sponsoren: Neben dem Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald beteiligen sich finanziell die Stadt Groß-Umstadt und neun private Firmen. 

Im Offenen Radiotreff können Interessierte mittwochs zwischen 18 und 21 Uhr in den Radioräumen des Evangelischen Gemeindehauses in der Pfälzer Gasse 14 vorbeischauen und mit den Radiomachern ins Gespräch kommen. Die Weinwelle sendet auch über das Internet www.weinwelle.de. Eine Übersicht über die Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Veranstaltungsradios zeigt die Internetseite www.sendewoche.de

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