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Integration

Kirche bildet Mentoren für Flüchtlinge aus

Charlotte MattesQais und Sebastian Koch haben sich durch "Socius" kennengelerntSo kann ein Tandem aussehen. Qais und Sebastian Koch haben sich 2013 durch „Socius" kennengelernt.

Gemeinsam zur Behörde gehen, eine Wohnung oder einen Arbeitsplatz finden und dabei Deutsch lernen. Bei dem Mentorenprogramm „socius" werden Flüchtlinge von Ehrenamtlichen unterstützt. Bewerbungsschluss ist der 1.2.2017

Wer einen Flüchtling persönlich begleiten will, kann sich an den Evangelischen Regionalverband Frankfurt am Main (ERV) wenden: Die Kirche bildet auch 2017 wieder ehrenamtliche Mentoren aus. 36 Interessenten werden in zwei Gruppen von April 2017 bis März 2018 ausgebildet, wie der ERV-Fachbereichsleiter Jürgen Mattis dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Der Kurs umfasse 80 Unterrichtsstunden in Abend-, Tages- und Wochenendseminaren. Das Projekt „socius“ des ERV hat in den vergangenen vier Jahren bereits mehr als 100 Freiwillige zu Mentoren ausgebildet. 

Pro Woche mindestens zwei Stunden gemeinsam verbringen

Rund 80 Flüchtlinge in Frankfurt würden derzeit einzeln von Mentoren des Projekts betreut, sagte Mattis. Ein Freiwilliger verpflichte sich, jede Woche zwei Stunden dem Flüchtling zu widmen. Die meisten setzten sich aber mehr für ihren Schützling ein. Dabei gehe es um die Begleitung bei Behördengängen, Hilfe bei der Wohnungs- oder Arbeitssuche, Unterstützung beim Deutschlernen, Besuche von Kultureinrichtungen oder Freizeitgestaltung.

Paare werden je nach Bedürfnissen und Kompetenzen zusammengeführt

Die Koordinationsstelle des Projekts führt nach den Worten von Mattis die Paare jeweils nach den persönlichen Bedürfnissen und Kompetenzen zusammen. Dann werde eine Vereinbarung getroffen über die Häufigkeit der Treffen und das Ziel der Betreuung. Ein Mentor müsse auch Distanz wahren können, sagte Mattis. Er übernehme Verantwortung für ein bestimmtes Ziel, aber nicht für das gesamte Schicksal einer Person. Mit dem Erreichen des Ziels ende die Betreuung.

Es geht auch um die rechtliche, soziale und psychische Situation von Flüchtlingen

In dem Ausbildungskurs von „socius“ geht es um interkulturelle Verständigung, die rechtliche, soziale und psychische Situation von Flüchtlingen, Hilfsangebote der Stadt und um die Beziehung in einer Mentorenschaft. Trotz der Vorbereitung müssten die Mentoren mit Überraschungen rechnen, sagte Mattis: Alle hätten bisher gesagt, die Betreuung sei völlig anders geworden als erwartet. Dafür erhalten die Freiwilligen Supervision und nehmen an drei Studientagen im Jahr teil.Im vergangenen Jahr haben sich nach Mattis' Angaben für die 36 Ausbildungsplätze 110 Interessenten beworben. Für das Projekt stelle der ERV 80.000 bis 100.000 Euro im Jahr bereit. Zusätzliche Mittel kommen von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt.

Bewerbungsschluss ist der 1.2.2017

Das Mindestalter für einen Mentor beträgt 21 Jahre.
Die Ausbildung ist kostenlos für diejenigen, die sich für ein Jahr als Mentoren verpflichten.
Ansonsten kostet sie 800 Euro.
Anmeldung: Stephanie Höhle, Tel. 069/92105-6681 oder per E-Mail

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