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Europa

EKD: „Nicht nur Extremisten gefährden Europa“

querbeet/istockphoto.comEuropäisches Parlament in Brüssel

Europa müsse stärker zusammenrücken, fordert der Rat der EKD. In Brüssel hat er eine Erklärung verabschiedet.

Vor einer existentiellen Gefährdung des Friedensprojekts Europas hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) heute in Brüssel gewarnt. Die Europäische Union stehe „am Scheideweg“, heißt es in einer einstimmig verabschiedeten Erklärung des Rates der EKD. Die Errungenschaften Europas würden durch Populisten, Extremisten und den schwindenden Rückhalt in den Mitgliedsstaaten grundlegend bedroht. „Auch das Wachsen sozialer Ungleichheiten und Spannungen und die zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich schaffen Enttäuschungen und gefährden den Zusammenhalt in Europa“, heißt es in dem Papier.

Zuvor hatte sich der Rat der EKD in Gesprächen mit EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, dem Ersten Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, sowie EU-Kommissar Günther Oettinger ausführlich über die aktuellen Herausforderungen in der Europa-Politik informiert. „Europa muss als Wertegemeinschaft deutlich erkennbar bleiben, seine sozialen Konturen schärfen und der Jugend eine Perspektive geben“, bekräftigt der Vorsitzende des Rates, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm nach dem Austausch.

Gemeinsames Asylsystem für Europa

In der Erklärung spricht sich der Rat der EKD neuerlich für sichere und legale Wege für Schutzsuchende und Migranten in die Europäische Union aus. „Opfer von Gewalt und Terror an Grenzzäunen mit Waffengewalt abzuwehren oder im Mittelmeer ertrinken zu lassen, beschädigt die Seele Europas.“ Notwendig sei die Einrichtung eines gemeinsamen europäischen Asylsystems mit einheitlich hohen Schutzstandards.

Die Kirchen in Europa und „alle Menschen, denen die europäischen Errungenschaften am Herzen liegen“, ruft die EKD dazu auf, für gemeinsame Lösungen zu streiten: „Europa braucht überzeugte Europäerinnen und Europäer“, appelliert die Erklärung.

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