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Bauwagen verbindet Mainzer Bürger mit Flüchtlingen

Marcel SommerBauwagenEin Bauwagen soll zum Treffpunkt für Mainzer Bürger und Flüchtlinge werden, dafür engagieren sich Mitglieder des Aktionsbündnisses „Platz da?! – Eine Stadt für alle“

In Mainz renovieren Studenten gemeinsam mit Flüchtlingen einen Bauwagen. Er soll als Treffpunkt dienen, an dem sich Mainzer und Flüchtlinge gegenseitig kennen lernen.

Die bunte Farbe ist abgeblättert, einer der Reifen platt. Ganz frisch wirkt der Bauwagen nicht mehr, der hinter einem Zaun versteckt auf dem Gelände des Mainzer Zollhafens steht. Aber das ändert sich gerade: „Wir haben angefangen, den Bauwagen von innen und außen abzuschleifen und werden ihn dann komplett neu streichen. Außerdem kommt ein neuer Boden rein“, erklärt Inga Schwittai. Die Medizinstudentin und gut zehn weitere Studenten aus Mainz und Umgebung restaurieren den alten Anhänger ehrenamtlich. Hilfe bekommen sie dabei von Flüchtlingen, die unter anderem aus Syrien und Somalia stammen.

Der Bauwagen als Treffpunkt

Die Idee: Der Bauwagen soll zu einem Treffpunkt werden, an dem Mainzer Bürger und Flüchtlinge aus der Umgebung ins Gespräch kommen und Berührungsängste abbauen. Die Studenten wollen den Flüchtlingen ihren Start in Mainz erleichtern. Flüchtlinge haben in ihren Unterkünften wenig zu tun – ohne Arbeitserlaubnis dürfen sie sich auch keinen Job suchen. Bei der Arbeit am Bauwagen knüpfen die Flüchtlinge ihre ersten Kontakte in Mainz. Und für die Studenten ist das Projekt eine Gelegenheit, ihren eigenen Horizont zu erweitern. Geographiestudent Moritz ist begeistert: „Mir gefällt besonders gut, dass hier viele Kulturen aufeinander treffen. Man lernt von anderen: man hört, sieht, erfährt etwas von der Welt.“

Flüchtlinge am städtischen Leben teilhaben lassen

Die Bauwagen-Restauratoren sind Teil des Aktionsbündnisses „Platz da?! – Eine Stadt für alle“. Es besteht aus verschiedenen Vereinen und einzelnen Bürgern aus Mainz. Das Bündnis engagiert sich dafür, dass Flüchtlinge in das städtische Leben integriert werden. „Platz da“ kritisiert, dass Flüchtlinge häufig in Gemeinschaftsunterkünften weit außerhalb der Stadt untergebracht würden – obwohl in der Innenstadt Gebäude leer stünden. Studentin Kristin Witzel aus Wiesbaden erläutert: „Dadurch schafft man keinen Raum für Integration und kulturellen Austausch. Ich verstehe nicht, warum man die Menschen nicht einfach in Wohnungen in der Stadt integriert.“

Aktionswoche in der Mainzer Innenstadt

Flüchtlinge sind in Mainz willkommen – das ist die Botschaft, die das Bündnis „Platz da?!“ vermitteln möchte. Vom 17. bis 26. April organisieren die engagierten Mainzer eine Aktionswoche, um für ihr Anliegen zu werben. Geplant sind zum Beispiel ein Benefizkonzert im Club „Red Cat“, ein kostenloses Frühstück auf der Ludwigstraße, Theateraufführungen und ein Arabisch-Sprachkurs. Während der Aktionswoche wird auch der Bauwagen seinen ersten Einsatz haben: Bei einem Flohmarkt an der „Planke Nord“ am Zollhafen soll er als Treffpunkt und Café für die Besucher bereit stehen – dann auch mit frischer Farbe und aufgepumpten Reifen.

Die Aktionswoche „Platz da?!“ in Mainz: Eine Auswahl von Veranstaltungen

18.04. 11.00 bis 14.00 Uhr:
„An unserer Tafel ist Platz für alle – Offenes Frühstück für alle“, Ludwigstraße

18.04. ab 12.00 Uhr:
Flohmarkt an der „Planke Nord“, Ein Bauwagen als Begegnungsraum für Flüchtlinge, MainzerInnen und alle Welt, Zollhafen

21.04. 18.00 bis 21.00 Uhr:
Arabisch-Schnupperkurs für Anfänger, Allianzhaus, Große Bleiche 60-62

21.04. ab 21.00 Uhr:
Benefizkonzert im „Red Cat“, Emmerich-Josef-Straße 13

25.04. 12.00 bis 17.00 Uhr:
Straßen-Dialog mit Infoständen am Frauenlobplatz, anschließend Demonstration durch die Stadt zum Allianz-Haus

Liste der Veranstaltungen (PDF)

Serie "good news"

In der Serie „good news“ geben wir den Menschen eine Stimme, die das Leben noch ein bisschen lebenswerter machen– unabhängig von ihrer Weltanschauung. Denn wir finden: Es gibt so viele fantastische Aktionen von bisher unbekannten Heldinnen und Helden des Alltags, die die goldene Regel mit Leben füllen. Die goldene Regel sagt: „Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest“.
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[Marcel Sommer]

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