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Bildung und Integration

„Wir wollen etwas zurückgeben“

In der Hoffnung auf eine bessere Zukunft wollen Geflüchtete studieren und in Deutschland Fuß fassen. Sie fordern sich selbst heraus und unternehmen große Anstrengungen, um in der Geslleschaft anzukommen. Auch die 17-Jährige Amira aus Syrien hat einen Traum und arbeitet dafür hart, sie will Zahnärztin werden.

Amira al-HamadDie 17-Jährige Amira gewann berits zwei Mal den Mathematikwettbewerb ihrer Schule.

Von Wael Deeb

Amira Al-Hamad flüchtete aus Syrien. 2018 errang die Schülerin den ersten Platz beim Mathematikwettbewerb in ihre Schule. 2019 wurde sie für ihre Leistung erneut von ihrer Schule in Hanau geehrt, sie gewann zum zweiten Mal, diesmal in der neunten Klasse den ersten Platz im Wettbewerb.

Amira al-Hamd kam vor dreieinhalb Jahren als Flüchtling aus der syrischen Stadt Deir al-Zour nach Deutschland. Die 17-Jährige überquerte mit ihrer Familie das Meer, um dem Krieg zu entkommen. Erst floh sie in die Türkei, dann nach Griechenland. "45 Tage nach unserer Ankunft in Deutschland starb meine Mutter, als sie ihr viertes Kind zur Welt brachte", erzählt Amira. "Ich war plötzlich eine Mutter für einen Säugling und drei Geschwister. Der Tod meiner Mutter war sehr schmerzhaft." Die damals 14-Jährige musste sich plötzlich um eine ganze Familie kümmern.

Ziele und ein fester Willen sind der Schlüssel zum Erfolg

Einige Monate später nahm Amira an Integrationskursen in Deutschland teil und ging in die siebte Klasse. "Es schien mir unmöglich, schnell Deutsch zu lernen und dann mit meinen Klassenkameraden Schritt zu halten, aber ich habe ein großes Ziel vor Augen", erzählt Amira. " Ich will erst eine Ausbildung machen und dann ein Studium beginnen." Ein Mensch könne alles erreichen, solange er die Absicht, den Zweck und den Willen hat, sagt Amira.  Ihre Erfolge in der siebten und achten Klasse bestätigen ihre Einstelllung.

"Die Schwierigkeiten waren groß. Die Entfremdung als entwurzelter Flüchtling sowie der psychologische Druck und die große Verantwortung, die auf meinen Schultern lagen, erforderten außerordentliche Anstrengungen", sagt Amira.

Erfolg ist der Ausdruck von Dankbarkeit

Amira hat den Schulerfolg dem Geist ihrer toten Mutter gewidmet und Abdel Basset Sarwat, einem der Märtyrer der syrischen Revolution. Sie sagt: "In meinem Heimatland Syrien opfern viele Menschen ihr Leben für Freiheit und Menschenwürde, Menschen leben unter der Unterdrückung eines diktatorischen Regimes, als Flüchtlinge hier haben wir das Gefühl, eine doppelte Verantwortung zu tragen. Wir wollen diesen Menschen und der deutschen Gesellschaft, die uns aufgenommen hat, etwas zurückgeben. Erfolg ist für mich der beste Ausdruck von Dankbarkeit ."

Amira träumt davon, Zahnärztin zu werden. Sie arbeitet daran, dass ihr Traum wahr wird. "Viele Flüchtlinge haben in der deutschen Gesellschaft Erfolge erzielt. Diese Erfolge sind für mich ein tiefgreifendes Zeichen für Integration."

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