Menümobile menu

Unterstützung für Geflüchtete

Migrationsberatung der Caritas im Bistum Limburg verzeichnet starken Anstieg der Beratungen

Die Migrations- und Flüchtlingsberatungsstellen der Caritasverbände im Bistum Limburg verzeichnen einen starken Anstieg der Beratungen. Aktuell unterstützen die Caritasverbände vor Ort unter anderem mit diesem Angebot viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und die Nachfrage steigt. Gefordert wird daher eine stärkere Koordination auf Landesebene, um zielgerichteter helfen zu können.

Caritas

„Derzeit kommen die meisten Geflüchteten in Frankfurt an, aber auch in anderen Regionen steigt die Nachfrage nach Beratung“, so Martina Schlebusch, Referentin für Migration beim Caritasverband für die Diözese Limburg. Diözesancaritasdirektor Dr. Karl Weber sieht deshalb insbesondere für die Landesebene noch Verbesserungsbedarf, um Fragen der Verteilung und Unterbringung und den Zugang zu Leistungen stärker zu koordinieren. Nur so könnten beispielsweise wichtige Beratungsleistungen in Abstimmung mit den Kommunen zielgerichtet ankommen.

Aufsuchende Beratung in Notunterkünften

Die überwiegende Mehrheit ukrainischer Geflüchteter, die zur Migrationsberatung kommen, ist privat untergebracht, wie eine aktuelle Umfrage unter den Migrations- und Flüchtlingsberatungsdiensten der Caritasverbände im Bistum Limburg ergibt. Das heißt bei Freunden und Verwandten oder bei Privatpersonen, die Wohnungen oder Zimmer anbieten. Es werden aber auch Menschen in Notunterkünften erreicht. Häufig sei hier aufsuchende Beratung nötig, die beispielsweise präventiv vor unseriösen Arbeits- oder Unterkunftsangeboten warne, erklärt Schlebusch.

Existenzielle Fragen stehen im Vordergrund

„Bei den Beratungsanliegen stehen aktuell existenzielle Fragen im Vordergrund: Welche Möglichkeiten habe ich, in Deutschland zu bleiben? Wo kann ich dauerhaft wohnen? Wie kann ich ein Bankkonto eröffnen? Was kann ich tun, wenn ich mein Bargeld aus der Ukraine nirgendwo umtauschen kann?“, führt die Referentin aus. „Die Tatsache, dass sehr viele Frauen und Kinder kommen, alte Menschen und Menschen mit Behinderungen mit sehr unterschiedlichen Erfordernissen, macht eine fachübergreifende Unterstützung der Anliegen der Geflüchteten nötig. Hier ist Arbeit im Netzwerk gefragt“, so Schlebusch. Denn trotz aller Unsicherheit sei bei vielen Ratsuchenden schon jetzt der Wunsch erkennbar, nach vorne zu schauen und das Beste aus ihrer Situation zu machen. Viele Geflüchtete wollten daher wissen, wo die Kinder in die Schule gehen können, wo sie Deutsch lernen können und ob sie die Möglichkeit haben, zu arbeiten.

Beratung auch für Privatpersonen, die Geflüchtete aufnehmen

Neu für die Beratungsdienste sei, dass sich auch Privatpersonen an die Beratungsstellen wendeten, die Geflüchtete aufgenommen haben. Sie fragten nach Möglichkeiten des finanziellen Ausgleichs für entstehende Mehrkosten oder benötigen externe Unterstützung durch Ehrenamtliche. „Angesichts des knappen Wohnraums ist die private Unterbringung von Geflüchteten eine wichtige Hilfe, die viele Kommunen entlastet“, resümiert Schlebusch. Um Spannungen und Überlastungssituationen zu vermeiden, seien hier Lösungen jenseits der Migrationsdienste, wie beispielweise psychosoziale Beratung und Begleitung, wichtig.

Weitere Hilfeleistungen und Unterstützungsmöglichkeiten

Neben der Migrationsberatung hält die Caritas vor Ort viele weitere Unterstützungs- und Hilfeleistungen für geflüchtete Menschen vor. Das sind beispielsweise Spendenaktionen, Sprachmittler, die gezielt eingesetzt werden, oder Gutscheine für Sozialkaufhäuser.

Weitere Informationen: www.dicv-limburg.de

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top