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Zivilcourage

Liebe und Respekt für Tugce - 1.300 Menschen begleiten getötete Studentin auf letztem Weg

Esther Stosch

Etwa 1.300 Menschen haben am Mittwoch Abschied von der getöteten Studentin Tugce A. genommen. Viele Menschen waren von der Trauerfeier tief bewegt - egal, ob sie die junge Frau persönlich kannten oder nicht.

Die Studentin Tugce A. hatte vor zweieinhalb Wochen zwei Mädchen helfen wollen - und dafür mit ihrem Leben bezahlt: Sie wurde zu Boden geprügelt, fiel ins Koma und starb. Auf dem Friedhof in Bad Soden-Salmünster nahmen 1.300 Menschen Abschied von Tugce.

Am Mittag hatte zunächst eine Trauerfeier nach islamischem Ritual vor einer Moschee im benachbarten Wächtersbach stattgefunden. Die rund 800 Teilnehmer pinnten sich Fotos mit dem Porträt der jungen Frau mit Stecknadeln an die dicken Winterjacken. In der Kälte harrten sie auf dem Parkplatz des Türkisch-Islamischen Kulturvereins aus, darunter viele junge Menschen mit weißen Rosen im Arm.

Unterwegs blieben Passanten am Straßenrand stehen, hielten Grabkerzen und Teelichter in die Luft. Ein Mann im Rollstuhl klatschte Applaus, als der Trauerzug vorbeifuhr. Die Anteilnahme am Schicksal von Tugce ist enorm. Die Lehramts-Studentin aus Gelnhausen wurde weltweit zum Symbol für Zivilcourage. Von der Trauerfeier berichteten zahlreiche Medien, darunter die britische BBC und das türkische Fernsehen. An der Beerdigung nahmen der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und zahlreiche andere Politiker teil, der türkische Botschafter Hüseyin Avni Karslioglu reiste aus Berlin an.

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