Menümobile menu

Praktische Nächstenliebe

Kirchengemeinde nimmt Flüchtlinge aus brennender Asylunterkunft auf

Florian Carstens/pixelio

Morgens um fünf Uhr öffnete die evangelische Pfarrerin in Rüdesheim das Gemeindehaus, um 18 Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf zu geben. Denn die Flüchtlingsunterkunft stand in Flammen.

Die Flüchtlingsunterkunft mitten in Rüdesheim brannte lichterloh, als gegen 4.30 Uhr am 17. März der Notruf bei der Feuerwehr einging. Keine halbe Stunde später schloss Pfarrerin Christina Roepke-Keidel das Evangelische Gemeindehaus auf, um den 18 Männern eine Unterkunft zu bieten. Manche seien barfuß aus dem Haus gekommen und hätten nur das Nötigste mitnehmen könne, berichtet die Seelsorgerin. Mitarbeitende der Evangelischen Kirchengemeinde versorgten die Männer mit Frühstück, Getränken und Kaffee. 

Sprachunterricht und Spieleabend für Flüchtlinge im Gemeindehaus

„Die Kirche ist offen und wir haben schon gemeinsam mit den Flüchtlingen ein Gebete gesprochen, auch dafür gedankt, dass alle unverletzt blieben“, so Roepke-Keidel. Mit den Flüchtlingen seien schon gute Kontakte entstanden, so die Pfarrerin. Der Sprachunterricht finde ebenfalls im Gemeindehaus statt und für heute Abend war eigentlich ein gemeinsamer Spieleabend geplant. 

„Da war schon eine große Aufregung“, erzählt Roepke-Keidel, deren Pfarrhaus direkt gegenüber des brennenden Hauses steht. Lange Zeit hatte man Angst gehabt, dass die Flammen auf die benachbarten Häuser übergreifen könnten. Jetzt ist das Haus erst einmal unbewohnbar. 

Vorübergehende Unterkunft wird gesucht

Zusammen mit Vertretern der Stadt, der Caritas und Flüchtlingshelfern suche man nun nach einer vorübergehenden Unterkunft für die Flüchtlinge. Die Hotels seien wegen der Einweihung der Europäischen Zentralbank alle ausgebucht, weil dort z.T. Polizisten übernachten. Jetzt hoffe man, dass die Männer gemeinsam zumindest die nächsten 48 Stunden in der Jugendherberge unterkommen können. 

„Alle sind hier sehr hilfsbereit“, lobt Roepke-Keidel die Menschen vor Ort, die wie alle hofft, dass man eine Lösung finden kann, in der die Männer möglichst zusammenbleiben können. Etliche Menschen haben schon Betten angeboten. 

Mehr zum Thema "Flüchtlinge"

[Christian Weise]

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top