Gesundheitsversorgung in prekären Lebenslagen

Kurs-Nr.: , 22.02.2023, Kassel

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Einladung zum Evangelischen Forum am 22. Februar 2023 um 19 Uhr in Kassel zum Thema „Gesundheitsversorgung von Menschen in prekären Lebenssituationen“. Maren Kirchhoff stellt Ergebnisse der Studie „Lokale Antworten auf Migrant*innen mit prekärem Aufenthaltsstatus: Rahmen, Strategien und innovative Praktiken in Europa“ vor. Regine Bresler, Gesundheitsamt Region Kassel, und Gero Moog, Fahrende Ärzte e.V., berichten über die Situation in Kassel.


Menschen ohne Krankenversicherung haben in Deutschland keinen Zugang zu regulärer medizinischer Versorgung. Nicht nur Migrant*innen mit prekärem Aufenthaltsstatus, sondern auch Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit sind so von grundlegenden Menschenrechten ausgeschlossen. Ehrenamtliche Initiativen und Netzwerke sind wichtig, um Menschen ohne Zugang zu regulärer Versorgung in gesundheitlichen Notlagen akut zu versorgen und zu unterstützen. Sie können und dürfen aber kein Ersatz sein für eine Strategie, die Zugang zu grundlegenden sozialen Leistungen verschafft. Dies ist eine große Herausforderung auch für die Stadtpolitik.

In zahlreichen Kommunen sind in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit von öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen spezialisierte Anlaufstellen entstanden, die den – oft sehr komplizierten – Weg in die Regelversorgung ebnen sollen. In Hessen gibt es solche „Clearingstellen“ bisher nur in Frankfurt am Main und Wiesbaden.

Die Situation in Frankfurt war Gegenstand einer Studie „Lokale Antworten auf Migrant*innen mit prekärem Aufenthaltsstatus: Rahmen, Strategien und innovative Praktiken in Europa (LoReMi)“, die in den Jahren 2021-2022 in Cardiff, Frankfurt am Main und Wien durchgeführt wurde. Ziel des Forschungsprojekts war es zu untersuchen, wie lokale Behörden Migrant*innen mit prekärem Aufenthaltsstatus Zugang zu grundlegenden sozialen Leistungen verschaffen, und wie sie in diesem Zusammenhang mit öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammenarbeiten. Für das Teilvorhaben Frankfurt am Main arbeitete die Hochschule Fulda mit dem Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt am Main zusammen.

Maren Kirchhoff stellt wichtige Ergebnisse der Studie vor. Die Präsentation wird ergänzt durch Kommentare von Regine Bresler (Gesundheitsamt Region Kassel) und Gero Moog (Fahrende Ärzte e.V.) zur Situation in Kassel.

Veranstaltungsort/Kontakt
Evangelisches Forum Kassel, Lutherplatz
Telefon: 0561/28760-21


Moderation: Doris Peschke, Diakonie Hessen

Die Referentin: Maren Kirchhoff ist Sozialwissenschaftlerin und war zwischen Mai 2021 und Januar 2023 Projektmitarbeiterin am Fachbereich Sozial-wesen der Hochschule Fulda im Projekt „Local Responses to Precarious Migrants: Frames, Strategies and Evolving Practices“. Im Jahr 2021 promovierte sie am Institut für Interkulturelle Studien und Migrationsforschung Osnabrück. Zuvor war sie an den Universitäten Osnabrück, Marburg und Kassel tätig.