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Ideen sind da, aber die Ehrenamtlichen fehlen

Ev. Dekanat Wiesbaden

Lisa Kreyscher ist die neue Koordinatorin für Willkommenskultur und Ehrenamt im Ev. Dekanat Wiesbaden und damit die Nachfolgerin von Andrea Hausy.

Die gebürtige Wiesbadenerin hat nach dem Abitur Soziale Arbeit in Aachen studiert. Im Anschluss war sie dort zunächst in einer Erstaufnahmeeinrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge beschäftigt.

Nach einem Praktikum im Bereich Entwicklungszusammenarbeit ist sie nun wieder in Wiesbaden gelandet, wo sie schon zu Schulzeiten lange Jahre im Evangelischen Stadtjugendpfarramt mitgearbeitet hat. Kontakte von damals kommen der 25-Jährigen jetzt innerkirchlich zu Gute, denn den einen oder anderen Namen von Kollegen kennt sie noch.

Vor allem die Arbeit mit den minderjährigen Flüchtlingen und ein Jahr als Volontärin in einem Kinder-und Jugendzentrum in Peru haben bei Lisa Kreyscher das Interesse für die Stelle in Wiesbaden geweckt:

„Für mich ist die Flüchtlingsarbeit eine ideale Kombination, um mein Interesse an fremden Kulturen und Religionen mit der Sozialarbeit zu kombinieren.“ 

Die Kommunikation und Netzwerkarbeit mit der Stadt und anderen Hilfsorganisationen baut sie derzeit auf. Insgesamt ist die Flüchtlingsarbeit in Wiesbaden zwischen der Kommune und den freien Trägern gut organisiert, findet die 25-Jährige: „Da ist in den vergangenen Jahren viel Aufbauarbeit geleistet worden“, so Kreyscher.

Zurzeit leiden viele Träger, die in der Flüchtlingsarbeit aktiv sind, unter den fehlenden ehrenamtlichen Helfern. Wo vor zwei, drei Jahren noch genug Menschen bereit waren, sich in dem Bereich zu engagieren, aber die Strukturen fehlten, ist es jetzt umgekehrt:

„Strukturen und Ideen sind da, aber die Ehrenamtlichen fehlen“, so Kreyscher. „Das ist schade, denn die Geflüchteten in den Wiesbadener Gemeinschaftsunterkünften wären nach wie vor dankbar über Hilfe und Unterstützung.“

Aktuell hat Lisa Kreyscher beim Patenschafts-Projekt des evangelischen Dekanats – „Willkommenspartner“ –  mehrere Familien und Erwachsenen, die aus ihrer Heimat geflohen sind, auf der Warteliste. Sie alle suchen Wiesbadener, die ihnen das Einleben erleichtern und sie ein bis zwei Stunden pro Woche im Alltag unterstützen.

Lisa Kreyscher und ihr Team wiederum stehen den ehrenamtlichen Willkommenspartnern zur Seite, helfen und beraten und organisieren gemeinsame Ausflüge und Unternehmungen. Für die 25-Jährige sind Patenprojekte wie die „Willkommenspartner“ nach wie vor eine ideale Möglichkeit, neue Einblicke in verschiedene und zum Teil auch sehr fremde Lebensweisen zu bekommen.

„Eine Willkommenspartnerschaft ist deswegen aufregend, zeitweise anstrengend, aber gleichzeitig auch unglaublich bereichernd“, findet sie. „Man ist immer wieder aufs Neue überrascht über die kleinen und großen Erfahrungen, die man gemeinsam macht.“

Mittelfristig würde Kreyscher gerne auch noch ein Angebot für männliche Geflüchtete schaffen, denn ihr fällt auf: „Es gibt sehr viele gute interkulturelle Projekte für Frauen: Näh- oder Kochgruppen und Spielkreisgruppen für Flüchtlingsmütter – das ist super, aber auch die Männer brauchen Unterstützung bei der Integration.“

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