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Ukraine

„Keine Waffe allein wird den Frieden schaffen“

EKD/Jens SchulzeAnnette Kurschus, Ratsvorsitzende der EKD

Zum Jahrestag des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Annette Kurschus zu Friedensgebeten und Unterstützung für die leidenden Menschen in der Ukraine aufgerufen.

„Ein Jahr nach Beginn des Angriffs Russlands ist unsere Solidarität mit den leidenden und kämpfenden Menschen in der Ukraine notwendiger denn je“, so Kurschus. „Die Nachrichten von verletzten und getöteten Menschen dürfen für uns niemals zur Routine werden, sondern müssen uns täglich neu aufrütteln. Jeder Mensch, der in diesem Krieg verletzt, vergewaltigt, verschleppt, getötet wird, ist ein Mensch mit unverlierbarer Würde und bleibt ein einzigartiges Geschöpf Gottes. Das gilt auch für die jungen russischen Männer, die vom russischen Regime zwangsrekrutiert und verheizt werden. Das müssen wir uns gerade in der Passionszeit, die uns an das Leiden Jesu erinnert, eines Einzelnen, der Gewaltopfer wurde, immer wieder vor Augen führen“, so die EKD-Ratsvorsitzende.
 
Neben den erforderlichen Waffen, die den Angreifern zum Schutz der Menschen in der Ukraine und vor weiteren Eroberungen durch die russischen Truppen entgegengesetzt werden müssen, sei deshalb auch eine Strategie für den Weg zum Frieden erforderlich. „Es gibt keine christliche Pflicht zu absolutem Gewaltverzicht. Und doch gilt die Erkenntnis: Keine Waffe allein wird den Frieden schaffen. Der Einsatz von Waffen muss zum Ziel haben, die Waffen zum Schweigen zu bringen“, sagte die Ratsvorsitzende.
 
Kurschus lädt dazu ein, sich am Jahrestag an den zahlreichen Friedensgebeten in den Gemeinden zu beteiligen: „Lasst uns beten für einen Frieden, in dem gequälte Menschen befreit aufatmen können und erste Schritte in eine neue Zukunft möglich werden.“  Die EKD hatte zusammen mit der Deutschen Bischofskonferenz und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) unter dem Motto #pray4ukraine zu Andachten und Gebeten aufgerufen.
 
Zugleich dankte die Ratsvorsitzende allen, die in den bundesweit rund 13.000 evangelischen Kirchengemeinden und den kirchlichen Einrichtungen seit Kriegsbeginn Unterstützung für die Menschen aus der Ukraine geleistet haben. „Sie haben gespendet, Möglichkeiten bereitgestellt, dass die Geflüchteten unterkommen, und sorgen dafür, dass sie Hilfe haben und nicht allein bleiben. So tragen Sie alle dazu bei, dass die Not der Menschen gelindert wird.“ Allein bei der EKD-Aktion #hoffnungsäen waren eine Million Saattüten bestellt worden, die nun in Gemeinden bei Gottesdiensten, Spendensammlungen oder Solidaritätsveranstaltungen Verwendung finden. „Jede Spende hilft, Menschen aus umkämpften Gebieten zu evakuieren, humanitäre Hilfe zu verteilen, sowie Not- und Pflegeunterkünfte zu schaffen“, so Kurschus.

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