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Flüchtlinge

„Das Thema Flucht wird bleiben“: Kirchenpräsident besucht Hessens Erstaufnahme

© EKHNFlüchtlingsaufnahmeRundgang durch das Ankunftszentrum in Gießen (von links): Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher, Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, Kirchenpräsident Dr. Dr. h.c. Volker Jung, Dekan des Evangelischen Dekanats Gießen André Witte-Karp, RP-Abteilungsleiter Manfred Becker und RP-Dezernatsleiter Daniel Pöhland-Block.

Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung hat mit einer Delegation die Hessische Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Gießen besucht. Allen liegt an einer menschenwürdigen Unterbringung Hilfesuchender. Wenn manchmal bis zu 600 Menschen auf einmal ankommen, ist das eine riesige Herausforderung.

© EKHNTeam FlüchtlingsaufnahmeKirchenpräsident Jung (Mitte) und Pfarrer Andreas Lipsch, verantwortlich für den Bereich Flucht, Interkulturelle Arbeit, Migration in der Diakonie Hessen (3. von links) im Gespräch

Wie läuft der Aufnahmeprozesse von Geflüchteten in Hessen ab? Eine Frage, die in der aktuellen Situation viele Menschen beschäftigt. Auch die Vertreter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die mit einer Delegation um Kirchenpräsident Volker Jung nun das Ankunftszentrum der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen (EAEH) am Standort in Gießen besuchten. Dort erhielten die Gäste, unter denen sich auch der Oberbürgermeister der Stadt Gießen, Frank-Tilo Becher, befand, einen Einblick in die Abläufe. Begrüßt wurden sie vom Hausherrn, dem Gießener Regierungspräsidenten Christoph Ullrich, zunächst im Hof des Ankunftszentrums. Anschließend ging es auf einen Rundgang über das Gelände, in dem die verschiedenen Verfahrensschritte aufgezeigt wurden, die die Flüchtlinge bei ihrer Ankunft durchlaufen.

Menschenwürdige Unterbringung 

Das Regierungspräsidium Gießen ist seit November 2016 hessenweit für die Organisation und Steuerung der Erstaufnahme von Flüchtlingen zuständig. „Das Ankunftszentrum in Gießen bildet dabei das Herz“, umschrieb Ullrich den Startpunkt des Rundgangs. Er betonte in seinen einleitenden Worten, dass „uns hier in Hessen eine menschwürdige Unterbringung wichtig ist“. Konkret bedeute dies, „den ankommenden Menschen mehr zu bieten als nur ein Bett und ein Dach über dem Kopf“. Denn neben diesen wesentlichen Punkten zählten die Verpflegung, die medizinische Grundversorgung und auch soziale Angebote zu den Leistungen, die in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen geboten würden. „Uns es ist wichtig zu zeigen, dass hier gute Arbeit geleistet wird“, unterstrich der Regierungspräsident.

Konkrete Hilfe von der Kirche

Nach Worten von Kirchenpräsident Jung gehört es zu den wichtigen Aufgaben der Kirche, „Menschen auch ganz konkret in Notsituationen beizustehen“. Deshalb engagiere sich die evangelische Kirche bewusst auch in der Gießener Einrichtung. Jung: „Unser unabhängiges Beratungsangebot richtet sich vor allem an Geflüchtete, die sich in einem Asylverfahren befinden und konkrete Unterstützung brauchen, ihre Rechte wahrzunehmen und selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen.“ Für ihn ist auch klar, dass das Thema Flucht angesichts der Weltlage ein Dauerthema bleiben wird.  

Bis zu 600 Menschen täglich

In Hochphasen erreichten zwischen 400 und 600 Menschen täglich die Einrichtung, die dann für einen geregelten Aufnahmeprozess sorge. Aktuell würden täglich zwischen 150 bis 170 Personen pro Tag aufgenommen. Die Belegungszahl der hessischen Erstaufnahmeeinrichtungen liege momentan bei etwa 5200 Personen. Von den Bediensteten sei deshalb große Flexibilität gefragt, die diese immer wieder unter Beweis stellten, sagte RP Ullrich. Manfred Becker, Abteilungsleiter Flüchtlingsangelegenheiten, Erstaufnahmeeinrichtung und Integration, verdeutlichte die „Grundakzeptanz für das Ankunftszentrum, die in der Stadt Gießen vorhanden ist.“ 

Kinder erhalten auch Unterricht

„Was passiert mit Kindern, die in der Erstaufnahme untergebracht sind?“, wollte Kirchenpräsident Jung unter anderem wissen. Abteilungsleiter Becker erläuterte, dass Unterricht angeboten werde, unterteilt in Grundschul- und Fortgeschrittenen-Klassen. Diese Angebote würden „sehr gut angenommen“, schilderte Becker. Zum einen unterrichteten pensionierte Lehrer, zum anderen stelle das Schulamt Lehrkräfte bereit. Aufgrund der Sprachbarrieren werde viel mit Piktogrammen gearbeitet, dies habe sich als sehr erfolgreich erwiesen. Durch diesen Unterricht lernten die Kinder den Schulbetrieb kennen. Auch für die Gestaltung der Sprachkurse interessierte sich Jung. Für ihn sei klar, dass die am Ankunftszentrum in Gießen aufgebauten Strukturen langfristig erhalten werden müssen. Diese Annahme bestätigten  Ullrich und Becker mit dem Hinweis, dass das Thema Flucht in der Zukunft bleiben wird. 

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