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Ab sofort können neue Anträge beim BIBB gestellt werden

„Berufsorientierung für Flüchtlinge“ (BOF) wird fortgesetzt

© BOF/BMBF, Fotograf: Fulvio Zanettini

Überbetriebliche und vergleichbare Berufsbildungsstätten (ÜBS) können ab sofort neue Anträge innerhalb des Programms "Berufsorientierung für Flüchtlinge" (BOF) beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) stellen. Mit der Ende Dezember 2019 veröffentlichten, neuen Förderrichtlinie können BOF-Kurse nunmehr bis Ende 2021 durchgeführt werden.

In den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 2016 geförderten, 13- bis 26-wöchigen BOF-Kursen werden nicht mehr schulpflichtige Geflüchtete und Zugewanderte mit besonderem Förder- und Sprachunterstützungsbedarf in Lehrwerkstätten und Betrieben gezielt auf eine Berufsausbildung vorbereitet. Das BOF-Programm wird durch die Programmstelle "Berufsorientierung" im BIBB fachlich und administrativ begleitet.

Bewerber*innen mit Fluchthintergrund unterstützen

Die Zahl der Ausbildungsstellenbewerberinnen und -bewerber mit Fluchthintergrund nahm in den letzten Jahren stetig zu. Mit rund 38.100 Bewerberinnen und Bewerbern erreichte sie auch 2019 in etwa das Niveau des Vorjahres. Wegen der insgesamt sinkenden Gesamtausbildungsplatznachfrage bedeutet dies, dass der Anteil der Personen mit Fluchthintergrund an den Ausbildungsstellenbewerberinnen und -bewerbern sogar gestiegen ist.

Die Einmündungsquote von Bewerberinnen und Bewerbern mit Fluchthintergrund in eine betriebliche oder schulische Ausbildung liegt jedoch unter dem bundesweiten Durchschnitt. Während rund 50 % der Bewerberinnen und Bewerber ohne Migrationshintergrund in eine Ausbildung einmünden, gelingt dies bei vorliegendem Fluchthintergrund mit 35,2 % nur etwas mehr als einem Drittel. Die BOF-Kurse haben das Ziel, Menschen mit Fluchthintergrund in Ausbildung zu bringen.

Sozialpädagogische Begleitung

BOF-Kurse bieten den Teilnehmenden umfassende Einblicke in bis zu drei Ausbildungsberufe. Mit sprach- und berufsbezogenem Fachunterricht werden sie gezielt auf die Anforderungen in der Berufsschule vorbereitet. Mit individueller sozialpädagogischer Begleitung wird die anschließende Vermittlung in eine Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung unterstützt. Bislang haben bundesweit rund 3.300 Zugewanderte die BOF-Kurse genutzt. Von den Absolventinnen und Absolventen konnte anschließend rund die Hälfte in eine Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung vermittelt werden.

Einstiegsqualifizierung

Die überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungszentren prüfen vorab, ob die interessierten jungen Menschen die Voraussetzungen für die angestrebte Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung mitbringen. Um die Ausbildungspraxis hierbei zu unterstützen, hat das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) im Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) Kriterien definiert und mögliche Auswahlverfahren analysiert. Ein entsprechender BIBB-Leitfaden wird Anfang Februar erscheinen.

Sprach- und Fachunterricht

Auch für den sprach- und berufsbezogenen Fachunterricht werden die Berufsbildungszentren mit Fortbildungen unterstützt. Das BIBB brachte hier ebenfalls seine Expertise ein und bewertete Konzepte zum integrierten Fach- und Sprachenlernen in Programmen der Berufsorientierung und -vorbereitung für Geflüchtete und Zugewanderte.

Weitere Informationen

Die Förderrichtlinie, Teilnahmevoraussetzungen, Antragsunterlagen und Ansprechpersonen für Nachfragen

Erfahrungsberichte aus den Projekten unter: www.berufsorientierungsprogramm.de/angebote-fuer-fluechtlinge/de/aus-der-praxis-1976.html

Der BIBB-Leitfaden "Berufsorientierung und -vorbereitung für Zugewanderte -  Praxisleitfaden für die Auswahl von Teilnehmenden" ist ab Anfang Februar abrufbar und kann ab sofort vorbestellt.

Vorbestellungen des Leitfadens

Informationen zu den Ergebnissen der Expertise

Informationen zur BIBB-Expertise "Integriertes Lernen von Sprache und Fach in der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung von Geflüchteten"

Ansprechpartnerin im BIBB:

Gerburg Benneker

benneker@bibb.de

 

 

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