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"Deutsch-Unterricht" im Schnee

Afrikaner in weißer Pracht

Ev. Gemeinde

Auch wenn die gestiegenen Temperaturen die weiße Pracht inzwischen wieder haben dahin schmelzen lassen, Flüchtlinge aus Afrika erlebten in Mörlenbach erstmals Schnee.

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Die jungen Männer aus Eritrea sind schon im zweiten Winter hier in Deutschland, aber Schnee haben sie jetzt zum ersten Mal in ihrem Leben gesehen. Bei einem spontanen Spaziergang mit zwei ihrer Deutschlehrerinnen, Christiane Bastian und Elisabeth Schick, bestaunten sie die herrliche Winterlandschaft und bauten einen Schneemann. Es hat allen viel Spaß gemacht und die Flüchtlinge konnten für kurze Zeit ihre Sorgen und die Enge ihrer Gemeinschaftsunterkünfte vergessen.

Spazieren gehen - diesen neuen Begriff haben sie anfangs im Deutschunterricht, den die evangelische Kirchengemeinde und das Rote Kreuz mit ehrenamtlichen Helfern in Mörlenbach organisieren, nicht recht erfasst. In ihrer Heimat bewältigt man fast alle Strecken zu Fuß und ein täglicher Fußmarsch von mehreren Kilometern  zur Schule ist die Regel; das Laufen ist ein Muss und dient nicht dem Vergnügen. Aber nachdem sie im Sommer bereits einen kleinen Ausflug zum Langklinger Hof unternommen haben und auch schon den Mörlenbacher Kraftweg erwandert haben, finden sie großen Gefallen an solchen Aktivitäten. Sie möchten aktiv sein und am öffentlichen Leben teilhaben. Sie möchten sich integrieren und selbst ihren Lebensunterhalt verdienen, aber die Politik hat hohe bürokratische Hürden aufgebaut. Sie brauchen unsere Unterstützung und das Gefühl angenommen zu werden.

Resolution der Dekanatssynode zur Flüchtlingshilfe

Die Synode des Evangelischen Dekanats Bergstraße hatte in einer einstimmig verabschiedeten Resolution an die politisch Verantwortlichen appelliert, Flüchtlinge am gesellschaftlichen und sozialen Leben teilhaben zu lassen. Dazu gehöre das Recht auf eine menschenwürdige Unterkunft und das Recht, einer bezahlten Arbeit nachgehen zu können. Christinnen und Christen seien aufgefordert, sich an die Seite der Flüchtlinge, der Schwachen und Bedrängten zu stellen. Dies kann auf vielfältige Weise geschehen – sei es durch soziale Projekte zur Integration von Flüchtlingen, durch Erteilung von Deutsch-Unterricht, durch Unterstützung bei Behördengängen, durch Kleider- und andere Sachspenden, durch Hilfestellung bei der Bewältigung des Alltags, durch persönliche Begegnung mit Freundlichkeit, einem Lächeln und einem offenen Ohr oder in Einzelfällen auch durch Gewährung von Kirchenasyl, erklärte die Dekanatssynode.

Wörtlich heißt es in der Resolution weiter: „Die Evangelische Kirche ist bereit, hier weiterhin gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Die Synode ermutigt deshalb die Kirchengemeinden, die ehrenamtlich tätigen Flüchtlingsinitiativen weiter zu unterstützen und die Gründung neuer Helferkreise zu fördern. Die Synode appelliert an die Kirchengemeinden, wo immer möglich, Flüchtlinge einzuladen - zu Gottesdiensten, Gemeindefesten oder anderen Veranstaltungen. Zugleich bittet die Synode, zu prüfen, ob kircheneigene Gebäude für Flüchtlinge als Unterkünfte bereitgestellt werden können.“

Den Wortlaut der Resolution finden Sie hier

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