Afghanistan ist nicht sicher
Kurs-Nr.: , 24.02.2017, Frankfurt
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Infos
Termin 24. 02. 2017 9:15 – 16:30 Uhr
Ort Diakonie Hessen, Ederstraße 12, 60486 Frankfurt
Kosten € 25,– für Ehrenamtliche € 50,– für Hauptamtliche inkl. vegetarischer Verpflegung Der Tagungsbeitrag ist zu Beginn der Veranstaltung bar zu bezahlen. Quittung und Teilnahmebescheinigung werden ausgestellt.
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Fortbildung Kurs/Seminar/Tagung Flüchtlinge
Afghanistan ist nicht sicher
zur aktuellen asyl- und aufenthaltsrechtlichen Situation afghanischer Flüchtlinge
Afghanistan ist derzeit und wird auch in den kommenden Monaten das Land sein, welches am stärksten asylpolitisch umkämpft ist. In den ersten elf Monaten des Jahres 2016 wurden gut 125.000 Asylanträge von Menschen aus Afghanistan gestellt, das Land liegt damit hinter Syrien auf Platz zwei der wichtigsten Herkunftsländer in Deutschland. Derzeit erhält gut die Hälfte der afghanischen Schutzsuchenden in Deutschland einen Schutzstatus. Entsprechend marginal waren die Abschiebungszahlen in den letzten Jahren: In 2015 wurden lediglich 9 Personen nach Afghanistan abgeschoben.
Diese Situation ändert sich aber zunehmend. Die Bundesregierung erhöht – nicht nur – medial den Druck auf ausreisepflichtige Afghan/-innen, bestimmte Gebiete Afghanistans werden als sicher definiert, sodass dorthin abgeschoben werden kann. Im Oktober 2016 wurde ein Rückübernahmeabkommen zwischen der EU und der Regierung in Kabul unterzeichnet. Mitte Dezember folgte dann auch öffentlichkeitswirksam der erste Sammelcharter von Frankfurt nach Kabul.
Gleichzeitig ist die Lage in Afghanistan weiterhin unsicher: Offiziellen Angaben zufolge kamen allein in den ersten neun Monaten des Jahres 2016 über 2.500 Zivilist/-innen gewaltsam ums Leben, weitere 6.000 wurden verletzt. Selbst die Standorte, an denen sich noch Bundeswehrsoldaten aufhalten, sind immer wieder Angriffen der Taliban ausgesetzt. Zusätzlich verschärft wird die Lage durch einen verstärkten Rückführungsdruck aus Pakistan und Iran, den Ländern, die mit Abstand die meisten afghanischen Flüchtlinge beherbergen.
In dem Seminar wollen wir das Herkunftsland von verschiedenen Seiten beleuchten. Am Vormittag gibt Rechtsanwalt Tim Kliebe seine Einschätzung zu Asylverfahren von afghanischen Antragsteller/-innen in der anwaltlichen Praxis wieder.
Danach wird sich Friederike Stahlmann mit der aktuellen Verfolgungs- und Gefährdungslage in Afghanistan auseinandersetzen. Anknüpfend daran wird sie nachmittags auf die humanitäre Lage vor Ort und den Möglichkeiten der Existenzsicherung eingehen. Ralph Göbel-Zimmermann wird anschließend die gerichtliche Praxis aufzeigen, da gegen viele der abgelehnten Asylbescheide Klage vor dem Verwaltungsgericht erhoben wird.
Zum Abschluss ist Raum für eine Austausch-Runde zur Frage, wie die aktuelle Situation afghanischer Geflüchteter in die Öffentlichkeit gebracht werden kann und welche (politischen und konkreten) Initiativen sinnvoll sind, um Abschiebungen zu vermeiden.
Anmeldeschluss: 9. Februar 2017
Bitte melden Sie sich nur online unter folgendem Link an:
http://www.dicv-limburg.de/berufundausbildung/fortbildungen
Sie erhalten eine Anmeldebestätigung. Von Anmeldungen und Nachfragen per Mail und Telefon bitten wir zu unserer Entlastung abzusehen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Teilnehmerzahl: max. 40 Teilnehmer/-innen
Falls die Zahl der Teilnehmenden schon vor dem Anmeldeschluss überschritten ist, müssen Sie mit einer Absage rechnen.
Bei Verhinderung bitten wir um möglichst frühzeitige Benachrichtigung der Diakonie Hessen (Andrea Damm, E-Mail: andrea.damm@diakonie-hessen.de oder
Tel.: 069 79 47-6227.
Bei unentschuldigtem Fernbleiben stellen wir 50 % des Teilnahmebeitrages in Rechnung.
Zielgruppe:
ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter/-innen der Flüchtlingsarbeit, Studierende, Mitarbeiter/-innen von Behörden wie Ausländerämtern, Sozialämtern, BAMF und Rechtsanwälte etc.
Details
Veranst. Diakonie Hessen
Telefon 069 79 47-6227
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