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Politik und Religion

Mit Video: Bundestagspräsident Lammert spricht über „Kampf der Kulturen“

Jörn von LutzauBundestagspräsident Norbert Lammert sprach bei der Evangelischen Akademie in Frankfurt über den Kampf der Kulturen.Bundestagspräsident Norbert Lammert sprach bei der Evangelischen Akademie in Frankfurt über den Kampf der Kulturen.

In welchem Verhältnis stehen Kultur und Religion und welche Bedeutung hat das für die Politik? Dieser Frage ist Bundestagspräsident Norbert Lammert in Frankfurt nachgegangen. Dabei blickte er auf die aktuelle Entwicklung des Terrors durch ISIS und Boko Haram, aber auch auf die blutige Geschichte der Christenheit.

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat die westlichen Demokratien aufgerufen, sich gegen den Terror des sogenannten Islamischen Staats (IS) zur Wehr zu setzen. „Sie müssen die Auseinandersetzung annehmen und auch gewinnen“, sagte Lammert am Donnerstagabend in Frankfurt am Main. Bei diesem „Kampf der Kulturen“ gehe es nicht nur um die Verteidigung der Freiheit, sondern um „Leib und Leben“. Die systematische Verfolgung und Ermordung Andersdenkender und die Zerstörung religiöser Stätten sei eine besondere Herausforderung für die Zivilisation.

Lammert warnte die Länder des Westens allerdings vor einer „Attitüde der Überheblichkeit“. Auch das Christentum sei über viele Jahrhunderte weder „demokratiewillig noch demokratiefähig“ gewesen. Wenn man sich dessen Entwicklung in den vergangenen hundert Jahren anschaue, könne man gleichwohl optimistisch sein und sie als Beleg dafür nehmen, „dass alle Religionen im Prinzip demokratiefähig sind“.

Der Bundestagspräsident sprach in Frankfurt auch über das Spannungsverhältnis von Politik und Religion, das selbst in modernen Gesellschaften nicht erledigt sei. Denn Politik handele von Interessen und Religionen handelten von Wahrheiten, womit Konflikte wie um das Kopftuch muslimischer Lehrerinnen oder die Beschneidung jüdischer oder muslimischer Knaben programmiert seien. Gleichwohl seien die Religionen für moderne Gesellschaften unverzichtbar, hob der CDU-Politiker hervor. Denn ohne deren historischen und kulturellen Beitrag seien diese Gesellschaften nicht „erklärbar“.

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