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Gegen Diskriminierung

Kirchenpräsident: Ökumenisch gegen Rassimus eintreten

Bistum Limburg / SchnelleVolker Jung predigt im Limburger Dom

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat am Sonntagabend (19. März) im Limburger Dom evangelische und katholische Christen gemeinsam dazu aufgerufen, entschiedener gegen Rassismus und Populismus in der Gesellschaft einzutreten.

Bistum Limburg / SchnelleKirchenpräsident Jung und Weihbischof Löhr

Jung nehme wahr, wie gegenwärtig Aggressivität zunehme und menschenverachtende Töne wüchsen, sagte der höchste Geistliche der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in der Reihe der traditionellen Fastenpredigten des Limburger Domkapitels. Aus christlicher Sicht sei es nicht hinnehmbar, wenn Ängste geschürt oder Menschengruppen pauschal verunglimpft würden, so der Kirchenpräsident.

Allen Menschen zuwenden

Im Christentum sei die Erkenntnis zentral, dass Gott sich in Jesus Christus allen Menschen zugewandt habe. Jung: „Gottes Liebe gilt allen Menschen – wer auch immer sie sind, wo auch immer sie herkommen, was auch immer sie glauben. Im Glauben an Christus kann man nur jeder Form von Diskriminierung und jeder Form von Rassismus entgegentreten.“ Jung wies in diesem Zusammenhang auf die Internationalen Wochen gegen Rassismus hin, die zurzeit stattfinden. Der Kirchenpräsident würdigte besonders, dass gerade im Gedenkjahr der Reformation die Ökumene auf einem sehr guten Weg sei. „Christinnen und Christen aller Konfessionen sind gemeinsam gefordert, in dieser Welt glaubwürdig Jesus Christus zu bezeugen“, erklärte Jung.

Jeder kann in die Irre gehen

Für die evangelische Kirche war es und ist es nach Worten des Kirchenpräsidenten deshalb auch wichtig, sich mit den „schlimmen antijüdischen Äußerungen Martin Luthers auseinanderzusetzen und sie zurückzuweisen“. Der Reformator hatte sich vor allem in seinem Spätwerk immer wieder judenfeindlich geäußert. Zuletzt hatte sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) im Jahr 2015 vom Antijudaismus Luthers distanziert. Nach Ansicht Jungs ist an der Person Luther selbst erkennbar, „wie erfahrene oder gefühlte Bedrängnisse Menschen in die Irre führen können“. Davor sei niemand geschützt. Um gravierenden Irrtümern vorzubeugen sei es „umso wichtiger, immer wieder Halt und Orientierung bei Gott zu suchen – auch und gerade in der Gemeinschaft der Christinnen und Christen in aller Welt“. Das Motto des Gottesdienstes mit Kirchenpräsident Jung im Limburger Dom lautete „Früchte des Baumes - Kennzeichen evangelischen Christseins“. Die Liturgie feierte der Limburger Weihbischof Thomas Löhr. 

Hintergrund: Fastenpredigten im Bistum Limburg

Ganz im Zeichen des 500. Reformationsjubiläums stehen in diesem Jahr die traditionellen Fastenpredigten im Limburger Dom. Noch bis zum 2. April finden sie unter dem Titel „Heute noch ein Apfelbäumchen - Von der Kirchenspaltung zur Ökumene“ statt. Sie beziehen sich auf einen dem Reformator Martin Luther zugesprochenen Satz „Wenn ich wüsste, das morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Die Reihe wird am kommenden Sonntag, 26. April um 17 Uhr fortgesetzt mit Thomas Söding über „Früchte des Baumes - Kennzeichen katholischen Christseins“. Söding ist Professor für Neutestamentliche Exegese an der Ruhr-Universität Bochum. Den Gottesdienst feiert Domkapitular Dr. Wolfgang Pax. Den Abschluss bilden Ingeborg und Ewald Schillai am 2. April. Sie predigen über „Die Früchte teilen - Erfahrung in einer christlichen Ehe.“ Ingeborg Schillai, Präsidentin der Limburger Diözesanversammlung, ist katholisch, ihr Mann Ewald evangelisch. Domdekan Prälat Günther Geis feiert die Liturgie.

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