Menümobile menu

Kirchenpräsident kritisiert aktuelle Abschiebe-Praxis scharf auf facebook

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat die aktuelle Abschiebe-Praxis scharf kritisiert. Nach einem Besuch von Flüchtlingen kurz vor Weihnachten, die von von Abschiebungen bedroht sind, schrieb er bei facebook: „Ich bin in großer Sorge, dass Abschiebungen nach Afghanistan Mittel politischer Inszenierungen sind.“

EKHNVolker Jung, Kirchenpräsident der EKHNVolker Jung, Kirchenpräsident der EKHN

Auf Facebook äußerte sich der Kirchenpräsident wie folgt:
„Das ist eine schwere Zeit für Menschen aus Afghanistan, die hier in Deutschland einen Asylantrag gestellt haben. Ich habe heute mit drei Männern und einem Ehepaar mit drei Kindern geredet. Sie fürchten zurzeit, dass sie abgeschoben werden und nach Afghanistan zurück müssen. Alle sagen sie: Wenn wir zurück müssen, steht uns der Tod vor Augen. Und sie können es gut begründen. Zwei der Männer sprechen hervorragend Deutsch. Einer ist Mediziner, der andere kann nächstes Jahr hier Abitur machen. Der dritte ist 18 Jahre alt, er spricht bereits gut Deutsch. Seine Familie kann zurzeit nicht abgeschoben werden, er soll alleine nach Afghanistan zurück. Das Ehepaar mit den drei kleinen Kindern ist erst seit 13 Monaten hier. Ihr Antrag wurde bereits abgelehnt. Keine dieser Personen hat eine Straftat begangen. Mein Eindruck: 1. Afghanistan ist für diese Menschen kein sicheres Land. 2. Von einer sorgfältigen Prüfung der Einzelfälle kann keine Rede sein. 3. Mit der Androhung von Abschiebung - "Niemand kann sich sicher sein." - werden Menschen eingeschüchtert und in Angst versetzt. Bei allem Verständnis, dass es auch Rückführungen geben kann und muss, hier ist vieles nicht nachzuvollziehen. Ich bin in großer Sorge, dass Abschiebungen nach Afghanistan Mittel politischer Inszenierung sind und betroffenen Menschen nicht gerecht werden.“

Zu Facebook

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top