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Ehrenamt gegen Rassismus

In der Flüchtlingshilfe sind überwiegend Frauen aktiv

Istock/PeopleImagesÜberwiegend Frauen sind in der Flüchtlingshilfe aktiv.Überwiegend Frauen sind in der Flüchtlingshilfe aktiv.

Drei Viertel aller Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe sind Frauen, bei unter 50-jährigen sogar über 80 Prozent, zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) der Humboldt-Universität zu Berlin. Bezüglich des gesellschaftspolitischen Anspruchs gab die Mehrheit der Befragten an, mit ihrem Einsatz die Gesellschaft zumindest im Kleinen verändern zu wollen und ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.

Im Anschluss an den „Sommer des Willkommens“ des letzten Jahres, der durch ein nie zuvor gesehenes Engagement für Geflüchtete gekennzeichnet war, wurden im Rahmen der zweiten bundesweiten EFA-Studie 2.291 Personen online befragt, die sich ehrenamtlich in der Arbeit mit Geflüchteten engagieren.

Die Ergebnisse dieser zweiten nicht repräsentativen Stichprobe geben in Verbindung mit denen der ersten Studie EFA 1 (2014) wichtige und einzigartige Einblicke in die Dynamiken, Entwicklungen und strukturellen Veränderungen der Bewegung der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in der Bundesrepublik Deutschland. Zwei Drittel der im vergangenen November und Dezember Befragten begannen ihr Engagement im Jahr 2015.

Angesichts der Erfordernisse des Jahres 2015 entwickelte sich das ehrenamtliche Engagement für Geflüchtete von einer Integrationshilfe vermehrt zu einer niedrigschwelligen Orientierungs- und Ankunftshilfe. Trotzdem ist sich die Mehrheit der Ehrenamtlichen einig, dass Deutschland durch die verstärkte Ankunft von Geflüchteten im Herbst 2015 nicht überfordert gewesen sei. Verbreiteter Konsens herrscht auch bezüglich ihres gesellschaftspolitischen Anspruchs: Die überwiegende Mehrheit der Befragten möchte mit ihrem Einsatz die Gesellschaft zumindest im Kleinen verändern (97 Prozent) und ein Zeichen gegen Rassismus setzen (90 Prozent).

Bemerkenswertes Ergebnis der Befragung ist auch die geschlechtsspezifische Zusammensetzung der Gruppe: Drei Viertel aller Ehrenamtlichen sind nach wie vor Frauen, bei unter 50-jährigen sogar über 80 Prozent. Gleichzeitig lässt sich konstatieren, dass 2015 besonders in Bezug auf das Alter und den Erwerbsstatus eine „Normalisierung“ der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in die Mitte der Gesellschaft hinein stattfand.

EFA-Studie 2 - Strukturen und Motive der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit (EFA) in Deutschland

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