Menümobile menu

Diakonie-Empfehlung

Arbeitsmarktintegration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Istock/Steve Debenport

Deutschland hat in den letzten Jahren viele Geflüchtete aufgenommen. Die Arbeitsmarktintegration von Ausländer*innen, die in Deutschland leben und nicht kurzfristig in ihre Heimat zurückkehren können, ist eine zentrale gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Damit diese gelingen kann, hat die Diakonie Deutschland ein Empfehlungspapier entwickelt, mit Forderungen an Politik und Gesellschaft und als Diskussionsgrundlage für Arbeitgeber und Institutionen.

Wenn die Integration in den Arbeitsmarkt nicht gelingt, bedeutet das nicht nur für die Betroffenen ein Leben in Arbeitslosigkeit. Es belastet die Systeme der sozialen Sicherung, birgt Konfliktpotenzial und führt zu sozialer Spaltung. Es geht um eine nachhaltige berufliche Integration in den qualifizierten Arbeitsmarkt. Damit diese gelingt, müssen alle gesellschaftlichen Akteure aus Politik, Verwaltung,  Wirtschaft und Zivilgesellschaft daran mitwirken.

Wir brauchen ein Klima der Offenheit und Tolerenz

Zu den Herausforderungen gehört es auch, wieder zu einem Klima der Offenheit und Toleranz zu finden sowie nach Wegen und Lösungen jenseits alter  Verhaltensmuster und starrem Formalismus zu suchen. Jede pauschalisierende oder unsachliche  Behandlung und verbale Abwertung von Geflüchteten polarisiert und schürt Ressentiments, entmutigt Betroffene als auch freiwillig Engagierte und gefährdet die Integration.

Wir müssen verlässliche Perspektiven schaffen

Vielen Menschen ist eine kurzfristige Ausreise nicht möglich. Ihnen müssen frühzeitig verlässliche aufenthaltsrechtliche Perspektiven und Fördermöglichkeiten zur Verfügung stehen. Rechtliche und bürokratische Hindernisse müssen abgebaut und Rechtssicherheit hergestellt werden.

Sprachkurse und Berufs- und Ausbildungsförderung sind zu verbessern

Die Angebote an Sprachkursen sowie Berufs- und Ausbildungsförderung sind zu verbessern und für einen größeren Personenkreis sowohl unter den Asylsuchenden als auch unter längerfristig Geduldeten zu öffnen. Sonst werden potenzielle Arbeitgeber*innen abgeschreckt und Geflüchtete können den Mut verlieren, sich nach den Erlebnissen im Herkunftsland und den Strapazen der Flucht der großen Herausforderung zu stellen, die das Erlernen der deutschen Sprache und der Weg in den Arbeitsmarkt für jeden und jede einzelne von ihnen darstellt.

Die Sorge um Familienangehörige wirkt hemmend auf die Arbeitsmarktintegration

Versäumnisse in den ersten Monaten müssen später mühsam und langwierig wieder aufgeholt werden. Die Sorge um Familienangehörige in der Heimat, die nicht nachziehen dürfen, ist für viele Geflüchtete eine schwere und kräftezehrende Belastung, die hemmend auch auf die Arbeitsmarktintegration wirkt.

Empfehlungspapier zur Arbeitsmarktintegration

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top